Es war einmal

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  • Beitrags-Kategorie:Gedicht / Texte

Es war ein­mal
Ein süßes Haus,
Das sah wie eine Ecke aus.
Am schma­len Ende recht beschei­den,
Hat­te aber lan­ge Sei­ten,
Die führ­ten bis ans Was­ser ran –
Das zog so man­che Ente an.

Es war ein­mal
Ein Haus voll Kunst.
Im Hof gab es auch Tabak­dunst.
Aufs schö­ne Gelän­der ganz aus Holz
Und die Räu­me oben war man stolz.
Dort stell­ten vie­le Künst­ler aus
Oft gab es hier­für auch Applaus.

Es war ein­mal
Viel Live­mu­sik,
Kino wie auch manch’ Büh­nen­stück
Dazu Kaf­fee, Wein und Salz­stan­gen
Das hielt die Leut’ schon gefan­gen
Manch’ fei­nes Schrumm­fi­de­bumm
Fand hier auch sein Publi­kum.

Es war ein­mal
Ein Platz am Fluss
Da saß man gut bis ganz zum Schluss
Im Ker­zen­licht direkt am Was­ser
Das tat auch gern mal der Ver­fas­ser.
Die Gera bot auch viel dem Bli­cke:
Enten, Bäu­me, Schlös­ser­brü­cke.

Es war ein­mal
Ein Haus mit Ton­ne
Im kal­ten Herbst ’ne wah­re Won­ne.
Die Gäs­te um die Feu­er­stel­le
Ver­weil­ten lang an die­ser Quel­le.
Die „Fiat Lux” hat sie gehei­ßen,
Knis­ternd, lodernd und aus Eisen.

Bis Hal­lo­ween gab’s die­ses Haus,
Danach muss­te dort schnell alles raus.
Nun fehl­te was in uns’­rer Stadt,
Was Frei­heit, Kunst, Musik auch hat.

Es war ein­mal
Ein gro­ßes ABER –
Nie­mand wuss­te was, trotz viel Gela­ber.
Lan­ge fand man nichts der­glei­chen –
Tage, Wochen und Monat’ wei­chen,
Bis doch ein neu­er Start gelang:
Im „Spei­cher” bei Kunst, Ker­zen und Gesang.

Sven

Sven Wachsmuth wurde 1978 geboren, ist in Emleben bei Gotha aufgewachsen, wohnt seit 2003 in Erfurt. Er experimentiert seit Anfang der 1990er sowohl mit den kreativen Dingen, die man so mit einem Computer anstellen kann als auch mit traditionellen Techniken wie Schreiben, Zeichnen, Fotografie und Modellbau. Inspiration findet er in der Natur und der Geometrie. mehr erfahren

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