Frösche im All für den Weihnachtskalender

In diesem Jahr habe ich mich zum dritten Mal an der Gestaltung eines gemeinsamen Adventskalenders beteiligt.

Hier nochmal kurz die Regeln: Die Spielleiterin vergibt die Türchen-Nummern 1 bis 24 an 24 Leute, die dann ihre Idee mit der Türchennummer 24 x fertigen. Am letzten Novemberwochenende wird alles von der Spielleiterin (25.) gesammelt und so neu sortiert, dass es dann 24 Beutelchen gibt, wo jedes Türchen einmal drin vorkommt. Dabei tauscht sie jeweils ein Türchen durch ein eigenes aus. Jeder Beutel stellt dann einen Adventskalender mit 24 “fremden” Präsenten. Die holen sich die Teilnehmenden dann bei der Spielleiterin ab.

In diesem Jahr hab ich mir die Nr. 13 ausgesucht. Das heißt, ich baue 24 Mal etwas, wo die “13” drauf steht und das somit am 13.12. geöffnet wird.

Ausgangspunkt sind 24 ca. 1 cm hohe Holzscheiben, welche ich auf Arbeit schneiden ließ. Da war auch Rinde dran, die sich allerdings nach und nach ablöste als das Holz weiter trocknete. Also habe ich die komplett entfernt, die Ränder der 24 Scheiben geschliffen und mit dem Brennkolben eigene „Rinde“ als Rand gemacht.

Während ich so zwei Tage lang die Ränder brannte, überlegte ich was da eigentlich drauf kommen soll. 24 Mal und es muss relativ schnell gehen. Die Idee die sich herauskristallisierte, greift das Diorama mit dem meditierenden Frosch von vor zwei Jahren auf. Das Brandmalerei-Motiv #9 „meditierender Frosch“ von 2021 diente mir als Vorlage für eine Strichzeichnung, mit welcher ich meinen Lasergravierer von Wainlux füttern konnte. 

Diesen Lasergravierer hatte ich vor 2 Jahren im Rahmen einer Crowdfunding-Aktion erworben, aber bisher nicht benutzt. Er kann Motive bis 8 x 8 cm auf Holz und diverse andere Materialien brennen. Nun dachte ich an die enorme Zeitersparnis, wenn ich das Hauptmotiv 24x mit dem Laser gravieren kann. Anfangs erforderte es Aufwand beim manuellen Einstellen des Laserfokus und Verstehen der (chinesischen) Software, bis das Ergebnis gestimmt hat. Dann brannte der Laser nach und nach den Frosch weitaus schneller auf die Scheiben, als ich es mit dem Brennstift gekonnt hätte. Häufiges Lüften ist dabei allerdings sehr wichtig!

Links ist das Holzbrennbild von 2021 und rechts die Liniengrafik, welche ich für den Laser vorbereitet habe.

Das Brennen des Frosches mit dem Laser, das Brennen von Rinde, Fliegen, Yogamatte und Boden mit dem Brennkolben, das Colorieren mit Buntstiften und das Ölen der fertigen Scheiben erfolgte ziemlich parallel. An der Rückseite erhielten sie noch ein Aufhängung (von Arti Teq). Nach zehn Tagen war ich damit fertig und noch 3 Tage Zeit bis zur Abgabe meiner Türchen:

Dann habe ich alle nochmal auf den Scanner gelegt, um sie zumindes digital zu haben. Damit würde ich später nochwas anstellen.

Zum Verpacken verwendete ich ein Adventskalenderbastelset aus dem Idee-Laden mit jeweils 24 Papiertütchen, Klammern und Zahlenaufklebern. Zuerst verpackte ich die Holzbrennbilder in Luftpolsterfolie, die Zahlenaufkleber dienten dabei dem Verschluss. Das kam als erstes in die Tüte. Darauf einen Teebeutel, Schokolade und Lametta.

In diesem Jahr wollte ich noch eine digitale Komponente hinzufügen. So gab es zum Schluss noch einen Zettel aus 50 Jahre alten Druckerpapier mit einem Gedicht und einem QR-Code, welcher auf eine zukünftige URL verweist. Es sollte etwas interaktives mit dem Holzscheiben werden.

Diese Zettel waren in den Tüten dann ganz oben. Eine Art Teaser auf den digitalen Part, der alle Holzscheiben miteinander verbindet.

Dann habe ich die Tüten mit einer Schleife verschlossen, die Zahl „13“ drangeklebt, alle Tüten in den Stoffbeutel gepackt und an die Spielleiterin abgegeben.

Zwei Tage später holte ich meinen Beutel von der Spielleiterin ab und das ist wieder ein ganz besonderer Adventskalender geworden – für jeden Tag bis Weihnachten ein überraschend originelles Türchen.

In den folgenden Tagen nahm ich die Scans der Holzscheiben, bearbeitet diese, richtete die Zeichnungen aufeinander aus, stellte sie frei und erstellte davon PNG-Dateien. Mit Javascript erstellte ich eine kleine Webseite, auf welcher die 24 Holzscheiben in schneller Abfolge eingeblendet werden. Per Klick auf den Frosch lassen sich drei Geschwindigkeiten auswählen. Der Sternenscroller dahinter ist ein Canvas-Element, welches den gesamten Hintergrund umfasst. Eine Endlosschleife animiert ziemlich genau 1000 Sterne mit verschiedenen Geschwindigkeiten und Richtungen. Das Ganze ist unter der zuvor als QR-Code hinterlegten Adresse erreichbar:

https://qr.svpgs.de/w13

Sven

Sven Wachsmuth wurde 1978 geboren, ist in Emleben bei Gotha aufgewachsen, wohnt seit 2003 in Erfurt. Er experimentiert seit Anfang der 1990er sowohl mit den kreativen Dingen, die man so mit einem Computer anstellen kann als auch mit traditionellen Techniken wie Schreiben, Zeichnen, Fotografie und Modellbau. Inspiration findet er in der Natur und der Geometrie. mehr erfahren

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